23.11.2020

Marketing als Treiber der digitalen Transformation

Experteninterview mit unseren Senior Consultants für Digital Marketing

Das Jahr 2020 hat der Digitalisierung einen ordentlichen Aufschwung verliehen. Diese Entwicklung spüren auch B2B Unternehmen. Bei Gesprächen darüber fällt häufig der Begriff der digitalen Transformation. Doch was genau umfasst sie eigentlich? Wie können Unternehmen dieses breit gefächerte Thema greifbar machen? Und welche besondere Rolle kommt dem B2B Marketing dabei zuteil?

Um der Thematik auf den Grund zu gehen, standen uns unsere Kollegen Hans-Christian Brandt und Philipp Bänsch, Senior Consultants für Digital Marketing, für ein Interview Rede und Antwort. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Digitale Transformation gilt als eines der größten Trendthemen für Unternehmen. Als Buzzword dürfte es allen Marketern bekannt sein, doch so richtig greifbar wird oft nicht, was genau eigentlich dahinter steckt. Könnt ihr in euren Worten sagen, wie ihr digitale Transformation zusammenfasst?

Hans-Christian Brandt: Wir nutzen dafür gerne das Modell von Alex Mari, weil es das Thema gut aufschlüsselt. Der Zielkunde steht mit seinen Bedürfnissen im Fokus und wirkt sich auf alle Bereiche des Unternehmens aus. Im Kern geht es darum, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, Stichwort Plattform-Ökonomie – gerade mit Blick auf das Silicon Valley, welches die Wertschöpfung durch digitale Produkte revolutionierte, enorme Gewinnspannen ermöglichte und völlig neue Arbeitsweisen erlaubte. Die digitale Transformation bildet den Rahmen und wird von den Interessen der Zielgruppe, neuen Technologien und Prozessen beeinflusst. Das wiederum hat Einfluss auf die Unternehmensstrukturen und bildet die Grundlage, um Innovationen voranzutreiben.

Digitale Transformation ist ein langwieriger und stark in Unternehmensstrukturen eingreifender Prozess. Das schreckt zunächst viele ab. Warum lohnt es sich für Unternehmen, diesen Schritt zu gehen? 
Hans-Christian Brandt: Ganz klar: Unternehmen gehen damit gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe ein, schaffen Innovationen und arbeiten effizienter. Somit heben sie sich gezielt von ihren Wettbewerbern ab. Gleichzeitig verändern sie unternehmensweite Strukturen und Prozesse, indem Silodenken abgebaut und Abteilungen, wie Marketing und Vertrieb, zusammengebracht werden. 
Philipp Bänsch: Wir nennen den neu entstandenen Bereich auch liebevoll #Verketing. Das ist für viele ein großer Schritt, der oft auch mit Ängsten verbunden ist, aber das Ergebnis lohnt sich, da die Zusammenarbeit gefördert wird und ein Fortschritt in der Leadgenerierung und -qualifizierung ermöglicht wird.

Welche Beobachtungen habt ihr bezüglich der größten Hürden bei der Umsetzung in Unternehmen gemacht? Habt ihr Hinweise, wie diese aus dem Weg geräumt werden können?
Philipp Bänsch: Viele hinterfragen zunächst den Sinn und Zweck der digitalen Transformation. Das steht oft in Zusammenhang mit Ängsten bezüglich der Organisation im Unternehmen. Häufig wissen die Mitarbeiter und Führungskräfte nicht, wo sie bei der Umsetzung starten sollten. Ein erster Ansatz, um diese Hürden aus dem Weg zu räumen, bietet ein gemeinsamer Workshop zur Teamentwicklung, wie wir ihn bereits für einige unserer Kunden moderiert haben.
Hans-Christian Brandt: Außerdem kommt oft dazu, dass unsere Kunden sich fragen, warum sie Prozesse ändern sollten, wenn es doch schon immer so funktioniert hat. Die digitale Transformation bietet allerdings Potenziale, von denen Unternehmen langfristig profitieren.

Die digitale Transformation wirkt sich auf die gesamte Unternehmensstruktur aus. Ihr seht das Marketing bei diesem Prozess als zentralen Treiber an. Warum?
Hans-Christian Brandt: Marketing-Abteilungen eines Unternehmens haben Auge und Ohr am Zielmarkt und erfahren über den Kundenkontakt (direkt oder über den Vertrieb), welche Bedürfnisse ihre Zielgruppe hat. Sie haben die Datengrundlage, um relevante Inhalte für ihre Nutzer zu erstellen und wissen somit, welche Prozesse im eigenen Unternehmen vorangetrieben werden sollten.

In der Vergangenheit habt ihr gemeinsam mit einigen unserer Kunden einen Workshop zur Entwicklung eines innovativen Produkts durchgeführt. Welche spannenden Erkenntnisse konntet ihr daraus mitnehmen?
Philipp Bänsch: Über den Co-Creation Ansatz erhielten wir das direkte, schnelle Feedback vom Kunden. Wir konnten darüber ganz konkret und in time auf Bedarfe reagieren und Verständnis im Unternehmen schaffen. Das fördert die Transparenz ungemein. 
Hans-Christian Brandt: Das Ergebnis darf man auch nicht außer Acht lassen. Wir haben innerhalb weniger Stunden gemeinsam mit dem Kunden ein minimum viable product (kurz: MVP) entwickelt und das alles über digitale Workshops. Das Produkt ist somit direkt anwendbar und die Stakeholder sind von Anfang an einbezogen worden.

Welche Hilfestellungen habt ihr für Unternehmen, die das Thema gerne angehen möchten? Wie würdet ihr zum Beispiel herangehen, wenn ein Unternehmen mit dem Bedarf nach digitaler Transformation an euch herantritt?
Hans-Christian Brandt: Wir fragen zu Beginn nach dem “Warum?” und möchten unseren Kunden so die Treiber und ihre persönlichen Ziele entlocken. Entscheidend für die Akzeptanz und Umsetzung der Veränderungen ist grundsätzlich die Einbeziehung wichtiger Stakeholder im Unternehmen. Das kann zum Beispiel über einen abteilungsübergreifenden Workshop erfolgen. Die weiteren Schritte sind von den Zielen abhängig und kann einen Design-Sprint zur Strategie oder Produktentwicklung umfassen, Methoden zur Unternehmensentwicklung, die Optimierung der Customer Experience, Produktinnovationen und so weiter. Die nächsten Schritte entwickeln wir immer basierend auf den Prioritäten unserer Kunden.

Welche weiteren Schritte plant ihr, um das Thema aufzubereiten und B2B Unternehmen näher zu bringen?
Philipp Bänsch: Wir möchten die Erkenntnisse, die wir über die Zusammenarbeit mit unseren Kunden bereits gewinnen konnten, gern über weitere Beiträge und Case Studies an unsere Zielgruppe tragen. Um tiefer in die Thematik einzusteigen, veranstalten wir außerdem ein Webinar am 02. Dezember um 10 Uhr, zu dem Sie sich hier kostenfrei anmelden können.
Hans-Christian Brandt: Wir nutzen bereits verschiedene Tools und Methoden, um beispielsweise den Reifegrad im digitalen Marketing Management im Unternehmen zu ermitteln und bieten unsere Hilfe an, wie Unternehmen ihre Bedarfe konkretisieren und priorisieren können. Dazu können Unternehmen natürlich jederzeit mit uns in den direkten Kontakt treten.

Guter Punkt! Wie erreicht man euch denn am besten?
Hans-Christian Brandt: Natürlich können Interessierte klassisch über unsere Website in Kontakt mit uns treten. 
Philipp Bänsch: Auch auf Social Media, wie LinkedIn, sind wir zu finden und freuen uns natürlich über neue Kontakte.
LinkedIn: Philipp Bänsch, Hans-Christian Brandt

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